Kunsthalle Wilhelmshaven

Gehen, wandern, laufen, walken, trekken, pilgern, fliehen …
Das unmittelbare Erleben der landschaftlichen Weite, ohne Infrastruktur und mit dem Spüren der körpereigenen Energie, aber auch ihrer Grenzen, steht im Mittelpunkt von All good things are wild and free. Wandern, pilgern, Spuren finden. Es geht um das Bewegen und Bewegtsein in der Natur, um Tempo und Langsamkeit, um Spuren finden und hinterlassen, um Losgehen und Ankommen.
 
Ausgangspunkt sind ephemere Interventionen in die Landschaft, wie sie seit den 1960er-Jahren entstanden sind, aber auch Instruktionen, Video-Arbeiten, Audio-Walks, konzeptuelle Werke, Fotografie und Malerei internationaler Künstler*innen. Dabei spielen historische, politische, ökologische und soziale Aspekte eine Rolle – von der Pilgerreise über Fluchterfahrungen, Aktivismus und Ökologie bis hin zu Fragen nach der Zugänglichkeit des öffentlichen Raums.
 
Die Praxis des Gehens ist ein wichtiger Teil der Ausstellung. So entsteht ein neuer, konzeptueller Wanderweg von Wilhelmshaven zunächst bis nach Jever ohne physische Eingriffe in die Natur. Stationen entlang des Weges sind historische, kulturelle und alltägliche Orte. Dabei geht es nicht um touristische oder künstlerische Highlights, vielmehr laden visuelle, akustische oder taktile Eindrücke zur Reflexion ein – über das Gehen als Mittel der Fortbewegung, über die Veränderungen von Stadt, Natur und Mensch im Laufe der Zeit, über Landschaft in all ihren Erscheinungsformen, über alte und neue Wege. Den Weg begleitet ein interaktives Buch, das Karten, Wegbeschreibungen und künstlerische Beiträge enthält und die Tradition des (künstlerischen) Pilgerstempels neu belebt.