Kulturstiftung Schloss Agathenburg

Für die neue Gruppenausstellung auf Schloss Agathenburg hat Kuratorin Claudia Rasztar zeitgenössische Kunst zum Thema LUFTSCHLÖSSER ausgewählt. Namensgebend und von besonderer Strahlkraft ist eine Arbeit von Christian Jankowski – er montiert ein Luftschloss aus Neonröhren auf dem Dachfirst des über 300 Jahre alten Barockschlosses.

Die Installation erstellt der international gefragte Künstler eigens für die Ausstellung im ländlichen Agathenburg. Seinen Anfang nahm das Projekt mit dem Titel „Luftschloss“ allerdings schon 2022 auf der Baustelle des Berliner Hotels Château Royal: Christian Jankowski bat die dort Arbeitenden, ihre Version eines Schlosses zu zeichnen. Eine der schnell hingeworfenen Skizzen überträgt der Künstler 2024 in eine Neonarbeit. Eine großzügige Förderung macht die Montage in über 20 Meter Höhe auf dem Dach des Schlosses möglich.

In den Ausstellungsräumen im Inneren des historischen Gebäudes hängen Skulpturen von Birte Bosse. Die Bildhauerin und Zeichnerin formt Eisenstangen zu etwas, das aus der Ferne wie eine überdimensionale Zeichnung aussieht. Alice Gericke erschafft filigran ausgeschnittene Papierbahnen. Christian Haake zeigt einen vermeintlichen Filmdreh in einem verlassenen Einkaufszentrum. Erst beim näheren Hinsehen offenbart sich eine irritierende Künstlichkeit: Das Einkaufszentrum ist lediglich ein wenige Meter großes Modell, nachgebaut aus der Erinnerung des Künstlers. Conrad Hübbe lässt aus historischen Motiven transformierte Zeichnungen mit einem Geflecht aus Linien entstehen.

Luftschlösser bauen – das bedeutet so viel wie Hirngespinsten nachgehen, aber auch sich verrennen oder im Gegenteil selbstvergessen vor sich hinträumen. Ein Luftschloss steht für etwas, das nur in der Fantasie existiert. Wie können Luftschlösser in der Kunst sichtbar gemacht werden? Fünf verschiedene Ansätze sind in der Ausstellung auf Schloss Agathenburg zu sehen.