Weiter zum Inhalt

Mönchehaus Museum Goslar

Die Präsentation moderner und zeitgenössischer Kunst im Fachwerkbau des spätgotischen Ackerbürgerhauses und angrenzenden Gebäuden macht das besondere Ambiente des Mönchehaus Museums aus. In seinen historischen Räumen erleben Sie Werke von Kaiserringträger*innen und anderen namhaften Künstler*innen anders als in einem modernen Museumsbau. Mit dem Kaiserring zeichnet die Stadt Goslar seit 1975 eine(n) international renommierte(n) Gegenwartskünstler*in aus. Die beeindruckende Liste der Preisträger*innen liest sich wie das „Who is who“ der zeitgenössischen Kunst. Sie reicht von Henry Moore über Joseph Beuys bis zu Gerhard Richter, Barbara Kruger oder Olafur Eliasson. Zahlreiche ihrer Arbeiten sind in die Sammlung des Museums eingegangen. Im Oktober erhalten Yuri Albert und Vadim Zakharov gemeinsam den Kaiserring 2023.

Ein reiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen, Vorträgen, Workshops und Konzerten soll das Verständnis für die Kunst der Gegenwart erweitern.

 

Info

Ausstellungen

04.05.2025 - 29.06.2025

Yalda Afsah

Filmstill zu „Tourneur“, 2018, HD-Film, Farbe, Ton, 14 Min, courtesy die Künstlerin / © Yalda Afsah/VG Bild-Kunst, Bonn 2025

Die Ausstellung zeigt drei wegweisende Filme der deutsch-iranischen Künstlerin Yalda Afsah (geb. 1983 in Berlin). In ihnen untersucht sie verschiedene Formen von Domestizierung – die Taubenflugkunst (SSRC, 2022), die Pferdedressur (Curro, 2023) und den Stierkampf (Tourneur, 2018). Dabei richtet sie ihren Fokus auf die verschwommenen Grenzen zwischen Pflege, Zuwendung, Intimität und Zärtlichkeit auf der einen sowie Macht, Unterwerfung, Dominanz und Kontrolle auf der anderen Seite. Die komplexen Beziehungen zwischen Mensch und Tier fängt die Künstlerin in symbiotischen Choreografien auf der Leinwand ein. Ihre Werke stellen die Frage nach alternativen Formen artenübergreifender Koexistenz.     

Taubenflugkunst, SSRC, 2022
Der Film verfolgt die Taubendressur in einem sozialen Brennpunkt von Los Angeles. Dort dressieren meist junge Männer aus einer vorwiegend schwarzen Community eine besondere Taubenart mit der Eigenschaft, wiederholt Rückwärtsüberschläge in freiem Flug, das sog. „Purzeln“, zu vollziehen und danach wie gewohnt weiter zu fliegen. Den Sieg trägt jenes Team davon, dessen Tiere am häufigsten gleichzeitig rückwärts rollen.
Nachträglich bearbeitete Tonspuren verleihen allen Filmen oft eine surreale, entfremdende Wirkung. Grenzen zwischen Realität und Fiktion verschwimmen.

Pferdedressur, Curro, 2023
Wie SSRC wirft auch Curro Fragen nach Abhängigkeit und Entfremdung von Natur in artenübergreifenden Beziehungen und gesellschaftlich tradierten Vorstellungen von Männlichkeit auf. Im Mittelpunkt steht der galicische Brauch „Rapas das Bestas“. Dabei werden Wildpferde von jungen Männern aus den Bergen ins Tal in eine Arena (Curro) getrieben, um dort geschoren und markiert zu werden. „Die zunehmend angespannte Dynamik der Begegnung zwischen Mensch und Tier in der Arena wird am Ende durch eine unerwartete Position der Intimität zum Stillstand gebracht: Im Moment „nach“ der Zähmung stehen zwei der Männer am Kopf des Tieres, als verharrten sie in einer engen Umarmung, um es ruhig zu halten.“ (Linnéa Bake)

Stierkampf, Tourneur, 2018
Die Arbeit Tourneur ist über einen Zeitraum von zwei Jahren in Südfrankreich entstanden. Der Film zeigt eine perfide Form des Stierkampfs: Junge Männer stehen in einer Arena, in die permanent Schaum eingelassen wird, sodass sie das Kommen und Gehen des Stiers nicht überblicken können. Lauernd verbleiben sie in einer steten Angriffsposition und provozieren den Stier zusätzlich mit Lockrufen. Ihre adrenalingeladenen Gesten von demonstrativem Mut erscheinen einerseits theatralisch, aber auch komisch. In der undurchsichtigen Schaummasse verwandelt sich die Begegnung zwischen Mensch und Tier in einen surrealen und performativen Akt – als wäre sie der Realität entglitten.

Mehr Informationen zu dieser Ausstellung

Sachgebiete

Kunstmuseen

Tourismusregion

Harz

Mönchestraße 1
38640 Goslar
Tel. (0 53 21) 29 570
info@moenchehaus.de
www.moenchehaus.de

Di - So 11 - 17 Uhr

Das Museum bleibt vom 30.1. - 17.2.24 geschlossen.

Museumsshop
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich

  • Führungen für Gruppen
  • Angebote für weiterführende Schulen
  • Material für Lehrkräfte
  • Kindergeburtstage
  • Multimediaguide / Audioguide
  • Raumvermietung

  • Sitzgelegenheiten
  • Nicht behindertengerecht

  • Spezielle Angebote für Kinder
  • Freier Eintritt bis 5 Jahre