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Herausforderungen meistern – Museen in unruhigen Zeiten

Der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. (MVNB) hat über 130 Vertreterinnen und Vertreter der Museumslandschaft, Mitglieder und Gäste zu seiner Online-Jahrestagung aus dem Emsland Moormuseum in Geeste begrüßt. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Kultur.

 

Prof. Dr. Rolf Wiese begrüßt die Teilnehmer*innen der Tagung, Foto: MVNB

Die Corona-Pandemie und ihre Folgen beschäftigt unser Land bereits seit über einem Jahr. Auch Museen und kulturelle Einrichtungen leiden unter den Maßnahmen, die zur Eindämmung der Pandemie beschlossen wurden. Geschlossene Ausstellungen, ausgefallene Führungen und Workshops, Konzerte und Lesungen, die nur im digitalen Raum durchgeführt werden – dies alles hat nicht nur Auswirkungen auf das Publikum der Museen, sondern auch auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zahlreichen Akteurinnen und Akteure im Hintergrund. Doch nicht alle Museen in Niedersachsen und Bremen sind gleich stark von der Krise betroffen. Die vielfältigen Auswirkungen und Ansätze für einen Weg zur Bewältigung der Krise hat der Museumsverband mit seinen Mitgliedern und Gästen auf seiner diesjährigen Tagung diskutiert.

Partner und Veranstaltungsort war das Emsland Moormuseum in Geeste. Von hier aus begrüßten Marc-André Burgdorf, Landrat des Landkreises Emsland sowie Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur die über 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Online-Konferenz am heutigen Donnerstag. „Die Corona-Pandemie hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, doch die Kultur ist einer der besonders betroffenen Sparten. Das Land Niedersachsen hat daher Förderprogramme aufgelegt, um den Kultureinrichtungen zu helfen, diese Zeit bestmöglich zu überstehen und die kulturelle Vielfalt des Landes zu erhalten. Jetzt gilt es, der Kultur eine verlässliche Öffnungsperspektive zu verschaffen. Denn unsere Museen haben zügig auf die Herausforderungen der Pandemie reagiert und Lösungsansätze entwickelt. Auch die Jahrestagung des Museumsverbandes für Niedersachsen und Bremen gibt wieder viele Impulse und Denkanstöße, die in der Praxis der Häuser individuell weiterentwickelt werden können, um gestärkt aus der Krise hervorgehen zu können“, so Björn Thümler.

Die Tagung widmete sich den Herausforderungen der Corona-Pandemie aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Im ersten Panel kamen Museumsfachleute zu Wort, die von ihren Erfahrungen aus den letzten Monaten berichteten. Dr. Anja Dörfer, wissenschaftliche Leiterin des Aeronauticums Nordholz, Dr. Frank Schmidt, Direktor der Museen Böttcherstraße Bremen und Marcus Droste, Schriftführer des Feuerwehrmuseums Salzbergen informierten über Produktions-,
Präsentations- und Vermittlungsformate, mit denen sie den veränderten Rahmenbedingungen begegnen und gingen der Frage nach, warum Besucher für Museen unverzichtbar sind. Zudem stellten sie die Frage, bis zu welchem Grad die digitale Vermittlung als Instrument der Vermittlungsarbeit im Museum möglich ist und wo dreidimensionale Rundgänge durch Ausstellungen, Führungen per Zoom und Podcasts zum Nachhören an ihre Grenzen stoßen.

Nach den Erfahrungsberichten und Informationen zu den unterschiedlichen Herangehensweisen an die Bewältigung der Krise, richtete der zweite Teil der Veranstaltung den Blick in die Zukunft. Im anschließenden Panel beleuchteten Vertreter*innen vom Deutschen Museumsbund, ausgewählten Landesmuseumsverbänden sowie der Emsländischen Landschaft die Auswirkungen der Pandemie auf Bundes-, Länder- und Regionalebene und gaben Anregungen, die Herausforderungen zu meistern. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde positiv hervorgehoben, dass die Corona-Pandemie die Möglichkeit bietet, Entwicklungen zu beschleunigen und sich durch die Digitalisierung beispielsweise ein jüngeres Publikum erschließen lässt.    

Im Rahmen der Jahrestagung wurden zudem der Niedersächsische Museumspreis sowie die neue Förderkonzeption der VGH-Stiftung durch den Stiftungsdirektor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung / VGH-Stiftung Dr. Johannes Janssen vorgestellt. In der anschließenden Mitgliederversammlung wurde das Museumsgütesiegel 2022 ausgelobt. Interessierte Museen können sich noch bis zum 31. Juli 2021 beim MVNB um die Teilnahme bewerben.

Zur nächsten Verbandstagung lädt der MVNB Mitglieder und Gäste vom 17. – 19. März 2022 in die Staatlichen Museen nach Oldenburg ein.

Die vollständige Pressemeldung als Download.