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Sparpläne gefährden Fortbestand des Oberharzer Bergwerksmuseums

Museumsverband warnt vor Folgen für die kulturelle Infrastruktur

 

Der Museumsverband Niedersachsen und Bremen e. V. appelliert in einem offenen Brief an Kreistag und Stadträte, die Förderung des Oberharzer Bergwerksmuseums fortzusetzen. Hintergrund sind Konsolidierungsvorschläge im Haushaltsplan 2026, über die der Ausschuss Bildung, Kultur und Sport des Kreistages des Landkreises Goslar am 21.05.2025 in Bad Harzburg berät. Die geplante Streichung des Zuschusses würde das Aus für eines der ältesten Technik- und Freilichtmuseen Deutschlands bedeuten.

Begründet wird die Sparmaßnahme mit der Abgabe der Trägerschaft für das Oberharzer Bergwerksmuseum (OBM) durch die Stiftung UNESCO Welterbe im Harz, womit ab dem Haushaltsjahr 2026 die 2010 vom Kreistag beschlossene Grundlage für die Zuwendung entfalle. Der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. (MVNB) weist in seinem offenen Brief nachdrücklich darauf hin, dass die Begründung des Einsparvorschlags zu kurz greife. Das OBM sei eine zentrale Kultureinrichtung mit hoher historischer und wirtschaftlicher Bedeutung für den Landkreis und die Region trage eine zentrale Rolle bei der Bewahrung, Vermittlung und Vermarktung des Welterbes im Harz. Die Streichung der Förderung würde dem Haus ein Drittel seiner finanziellen Basis entziehen und damit den Betrieb des Museums in Frage stellen.

Das OBM und die Welterbe-Stiftung hatten bereits öffentlich erklärt, dass sie trotz der Änderung in der Betriebsführung ihre enge Zusammenarbeit fortsetzen wollen. Deshalb sollte auch die Bezuschussung des Museums durch den Landkreis, so der Verband weiter, nicht an ein spezifisches Betriebsmodell, sondern an die förderwürdige Aufgabe der Einrichtung geknüpft sein.

Bereits im Februar hat der Museumsverband eindringlich dazu aufgefordert, eine nachhaltige Lösung für den Fortbestand des OBM zu finden. In seinem offenen Brief ersucht er die politisch Verantwortlichen eindringlich, den Zuschuss für das Oberharzer Bergwerksmuseum im Haushaltsplanentwurf 2026 zu erhalten. Er empfiehlt, die Oberharzer Museumslandschaft als Ganzes zu betrachten und auf Synergien zu setzen. Für die Entwicklung einer Lösung, die die Bergbau-Museen im Landkreis Goslar insgesamt sicher und resilient in die Zukunft führt, bietet der Verband seine fachliche Unterstützung an.

„In Zeiten politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen ist es essenziell, gerade in strukturschwachen Regionen wie dem Oberharz kulturelle Einrichtungen zu bewahren und zu fördern. Sie dienen nicht nur als Orte der demokratischen Bildung und des gesellschaftlichen Austauschs, sondern auch als identitätsstiftende Attraktionen mit erheblichem touristischem und wirtschaftlichem Mehrwert. Das Oberharzer Bergwerksmuseum ist ein hervorragendes Beispiel, wie Kultur im ländlichen Raum partizipativ gestaltet werden kann. Das Museum muss erhalten bleiben und auch in neuer Trägerschaft durch den Landkreis gefördert werden.“ (Prof. Dr. Rolf Wiese, Vorsitzender Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.)

Die Arbeit des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen e.V. wird gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und den Senator für Kultur Bremen.