Museen erforschen, sammeln, bewahren, interpretieren und präsentieren unser materielles und immaterielles Erbe im Dienst der Gesellschaft. Sie sind aber nicht nur Orte des Wissenstransfers, sondern gleichzeitig auch Orte des sozialen Miteinanders und der Partizipation. Sie schaffen Erlebnisse und Erfahrungen für Menschen unterschiedlichen Alters, verschiedener Herkunft und kultureller Prägung. Damit sie all diese Aufgaben und Ansprüche in einer sich wandelnden Zeit tatsächlich erfüllen können, müssen Museen sich selbst kontinuierlich weiterentwickeln und auch im Bereich Digitalität auf der Höhe der Zeit sein.
Mit dem Förderprogramm „SWITCH – Digitale Vermittlungsangebote in Museen“ widmet sich die Stiftung Niedersachsen – in enger Kooperation mit dem Museumsverband Niedersachsen und Bremen e. V. (MVNB) sowie mit dem IT-Dienstleister Dataport AöR – dem wichtigen Bereich der musealen Vermittlung und nimmt hier speziell digitale Angebote in den Blick. Natürlich ist „digital“ nicht immer automatisch besser und ersetzt niemals die Bedeutung und Authentizität der Museumsobjekte. Digitale Anwendungen können analoge Museumsangebote jedoch sinnvoll ergänzen und einen echten Gewinn bringen, indem sie Themen auf neue Weise zugänglich machen.
1. Schritt: Unterstützung bei der Entwicklung von digitalen Vermittlungsangeboten
Bis 31. Juli 2025 können sich Museen um Unterstützung bei der Konzeption digitaler Vermittlungsangebote bewerben. Eine Jury wählt aus den eingegangenen Bewerbungen bis zu zehn
Museen aus, die bei der Projektentwicklung professionelle Unterstützung durch das Dataport Kultur.Kompetenzzentrum erhalten. Dataport unterstützt die Institution in der Erarbeitung eines
Konzepts für ein digitales Vermittlungsformat, das auf die Vermittlungsziele, die Zielgruppen und die technischen Möglichkeiten des Museums zugeschnitten ist. Dieses Konzept dient als fundierte Grundlage für eine mögliche Umsetzung. Denkbar sind hierfür sowohl audio-visuelle Vermittlungsangebote (z.B. Podcasts, virtuelle Rundgänge) als auch interaktive Ausstellungselemente (z.B. Gaming, AR, VR).
Rahmenbedingungen und Voraussetzungen zur Bewerbung
- Bewerben können sich gemeinnützige niedersächsische Museen mit hauptamtlicher wissenschaIlicher Leitung.
- Die Benennung erster Zielvorstellungen, akuter Bedarfe oder grober Ideen sind für eine Bewerbung ausreichend.
- Der Konzeptionsprozess gemeinsam mit Dataport AöR findet im Zeitraum von September 2025 bis Januar 2026 statt.
2. Schritt: Förderung von Modellprojekten
Im Anschluss an die gemeinsame Konzeptentwicklung können die teilnehmenden Museen bei der Stiftung Niedersachsen eine finanzielle Förderung zur Umsetzung des Vermittlungsangebots
beantragen. Eine Fachjury wählt im Frühjahr 2026 drei Museen aus, die hierfür jeweils bis zu 60.000 Euro erhalten. Weitere Eigen- oder Drittmittel können eingebracht werden.
Zeitplan – Wie geht es weiter?
Bis 31. Juli 2025: Bewerbung unter https://form.jotform.com/251282144828054
Anfang September: Bekanntgabe von zehn ausgewählten Museen
18. September 2025: 10.00 Uhr: Digitales Auftakt- und Informationstreffen
Bis 31. Januar 2026: Individuelle Konzepterstellung mit Unterstützung von Dataport AöR
Frühjahr 2026: ggf. Antragstellung zur Finanzierung der Konzeptumsetzung
Projektpartner:
Stiftung Niedersachsen:
Seit 1987 engagiert sich die Stiftung Niedersachsen für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung im ganzen Land. Als Landeskulturstiftung stärkt sie durch die Förderung gemeinnütziger Projekte die Vielfalt der Kultur in Niedersachsen und trägt zur Profilierung des Kulturstandortes bei. Pro Jahr fördert die Stiftung rund 200 Projekte und ist selbst operativ tätig. Mit dem Programm SWITCH stärkt die Stiftung die Vermittlung in niedersächsischen Museen und fördert die Entwicklung digitaler Vermittlungsangebote.
Dataport AöR:
Dataport ist IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung. Das Unternehmen begleitet den öffentlichen Sektor als Partner in allen Digitalisierungsvorhaben von der ersten Idee bis zum sicheren Betrieb. Als Anstalt öffentlichen Rechts wird Dataport getragen von den Ländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein sowie vom kommunalen IT-Verbund Schleswig-Holstein. Das Kultur.Kompetenzzentrum von Dataport sieht seinen Auftrag darin, speziell Kultureinrichtungen individuell zu beraten und gemeinsam mit ihnen die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung für die Vermittlung ihrer Themen sowie für ihre Arbeitsorganisation zu identifizieren und umzusetzen.
Museumsverband Niedersachsen und Bremen (MVNB):
Der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V. (MVNB) vertritt die Interessen der rund 750 niedersächsischen und bremischen Museen. Wichtigstes Ziel ist die Qualifizierung und
Vernetzung der Museen. Durch Beratung, Weiterbildung, Gutachten, Stellungnahmen sowie die Vermittlung von Fachleuten unterstützt der Verband die Museen in ihrer Arbeit und
Weiterentwicklung. Der MVNB ist Ansprechpartner in allen museumsbezogenen Fragen für Politik, Verwaltung, Förderinstitutionen und Einrichtungen.
Ansprechpartnerin für alle Rückfragen zum Förderprogramm:
Amke Wollers, Stiftung Niedersachsen, Mail: wollers@stnds.de, Telefon: (05 11) 99 05 422