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Museumsverband

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Nachhaltige Sicherung der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch ostdeutschen Gebieten

Im Februar 2020 hat der Museumsverband für Niedersachsen und Bremen das Projekt zur nachhaltigen Sicherung niedersächsischer Heimatsammlungen aus historisch ostdeutschen Gebieten aufgenommen. Die Finanzierung setzt sich aus Landes- und Bundesmitteln zusammen.

Neben der Weiterführung der Beratung und Unterstützungsangebote soll bei besonders gefährdeten Sammlungen nun auch die nachhaltige Sicherung des Kulturgutes aufgenommen werden. Dies sieht z. B. digitale und dokumentarische Arbeiten vor, die teilweise auch in Zusammenarbeit mit Museen, Universitäten sowie anderen Kultur- und Bildungsinstitutionen umgesetzt werden.

2019 wurde auf Initiative und in Kooperation mit der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann (MdL), beim Museumsverband ein Pilotprojekt zur Beratung und Qualifizierung von Betreuer*innen niedersächsischer Sammlungen mit Bezug zu den historisch ostdeutschen Gebieten durchgeführt. Die Schirmherrschaft des Projektes hatte der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (MdL), übernommen.

Neben der Beratung und der Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Sammlungen ist es dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen noch ein weiteres Anliegen, auch denjenigen Unterstützung zu leisten, die kurz vor – oder sogar kurz nach – der Auflösung der Sammlung stehen.

Um solche Auflösungstendenzen zu stoppen und die lokale Erinnerung zu erhalten, kann eine weitere Möglichkeit auch die Kooperation mit regionalen oder lokalen Museen sein, die das historisch-ostdeutsche Kulturgut auch als Teil der niedersächsischen Geschichte verstehen – der Beitrag der nach Westen geflüchteten und vertriebenen Menschen beim Wiederaufbau und der Neugestaltung der Bundesrepublik wäre dafür ein Beispiel.

Im Rahmen des diesjährigen Projektes werden außerdem verschiedene Vernetzungsangebote in Form von offenen Treffen aller beteiligten Akteur*innen wie auch wissenschaftlichen Tagungen angeboten.

Hintergrund:
Die seit Beginn der 1950er Jahre gegründeten Heimatstuben dienen den Heimatvertriebenen aus den historisch deutschen Ostgebieten bis heute als Versammlungsstätten und Dokumentationsorte. Sie wurden in einem Projekt, das federführend vom Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) betreut wurde, deutschlandweit erfasst und dokumentiert – in Niedersachsen wurden 2008-2010 rund 90 Einrichtungen ermittelt – (www.bkge.de/Heimatsammlungen). Bereits zu diesem Zeitpunkt hatten sich mehrere Stuben auflösen müssen, in den letzten zehn Jahren kamen weitere dazu. Dadurch ist bereits ein Teil des erhaltenswerten Kulturgutes der Heimatvertriebenen unwiederbringlich verloren gegangen.

Kontakt:
Tel. (0511) - 2144983
info@mvnb.de

Dieser Internetauftritt wird ermöglicht durch das Engagement der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur